Hagenwerder (bis 1936 Nikrisch, früher auch Nickrisch) ist seit der sächsischen Kreisreform von 1994 ein Ortsteil von Görlitz.
Den ersten Quellenbeleg für die Existenz des Dorfes Nikrisch findet sich 1335 als "Nickers". Der historische Kern des Dorfes Hagenwerder (vor 1937 Nikrisch sorbisch: Nikřiž, die Kreuzung) ist durch Namen, Ortsanlage und Flurform als alter slawischer Weiler ausgewiesen und bildet wohl mit seinen Nachbarorten beidseits der Neiße einen der frühsten Siedlungskerne der östlichen Oberlausitz. Gräberfunde aus der frühen Eisenzeit zeigen eine noch frühere Besiedlung an.
Im ausgehenden Mittelalter erwarb der Görlitzer Bürgermeister Georg Emmerich den, heute in Teilen noch erhaltenen, Gutshof in Nikrisch. Zusammen mit Tauchritz bildete der Ort bis 1994 eine selbstständige Gemeinde.
In Hagenwerder selbst befand sich das Braunkohlekraftwerk Hagenwerder, welches einer der Hauptarbeitgeber in der Region war und dem der Ort die Ausweitung durch ein großes Wohngebiet im Süden des alten Dorfkerns verdankt. 1997 wurde das Kraftwerk durch die VEAG geschlossen, bald darauf auch die Schule des Ortes.
Hagenwerder heute:
Viele privatisierte Wohnungen und Häuser sind entstanden und Hagenwerder ist zu einer ruhigen Wohngegend geworden. Zur Entlastung des Hauptgrenzübergangs in Görlitz wurde im Ort ein neuer Übergang in Richtung Radomierzyce (Radmeritz) geöffnet.